Digitales 3

Digitalisierung an Radebeuler Schulen effizient voranbringen!

Digitalisierung an Radebeuler Schulen effizient voranbringen!

Die CDU-Fraktion Radebeul hat in der Stadtratssitzung am 16.09.2020 folgenden Antrag eingebracht:

Der Stadtrat der Großen Kreisstadt Radebeul möge beschließen:

  1. Die an Radebeuler Schulen mit Hilfe des Bundesprogramms im Herbst 2020 aufzubauenden Leihgerätepools an digitalen Endgeräten (Laptops /Tabletts) sollen bedarfsgerecht erfolgen. Bei den weiterführenden Schulen sollen Oberschulen überproportional berücksichtigt werden.
  2. Die Stadtverwaltung wird gebeten, möglichst umgehend die Ausstattung von verbessern und die Nutzung privater Geräte in der Schule zumindest für Lehrer zu erleichtern.
  3. Die Stadtverwaltung wird gebeten zu prüfen, inwieweit bei der künftigen Ausstattung von Klassenzimmern verstärkt Beamer oder Monitore mit Dokumentenkameras anstellen von Whiteboards/Smartboards angeschafft werden können.
  4. Die Stadtverwaltung wird gebeten, die Kapazitäten für den IT-Support von Schulen zu erhöhen mit dem Ziel, dass für jede Schule bzw. Schulart ein auf schulische Belange spezialisierter Ansprechpartner zur Verfügung steht.
  5. Die Stadtverwaltung wird beauftragt, einen Beirat “Digitale Schulen Radebeul” einzurichten, der die weitere Digitalisierung unserer Schulen und deren Einsatz im Unterricht in den nächsten Jahren begleiten soll. Er soll aus Vertretern der Schulleitung, Lehrer, Eltern, Schüler, Schulträger und weiteren mit der Materie vertrauten Personen bestehen.

Dr. Ulrich Reusch
Bianca Erdmann-Reusch
Peter Müller
Dr. Katja Schröter
und Fraktion

Begründung allgemein:

Die Ausstattung unserer Schulen mit digitaler Technik und deren gelingender Einsatz im Unterricht sind ein komplexer Prozess und stellen eine der größten Herausforderungen unserer Schulen in den kommenden Jahren dar. Durch den Digitalpakt des Bundes und verschiedener Sonderprogramme stehen in den nächsten Jahren erhebliche Mittel bereit, um diese Aufgabe zu finanzieren. Deshalb müssen jetzt die Weichen richtig gestellt werden.

Entscheidend für das Gelingen ist die Akzeptanz durch die Nutzer, und das sind in erster Linie Schüler und Lehrer. Technik, die nicht genutzt wird, ist verschwendetes Geld. Deshalb muss der digitale Ausbau der Radebeuler Schulen ganz wesentlich aus Nutzersicht betrachtet und konzipiert werden. Es gilt, bestehende Hemmnisse zu beseitigen und künftige zu vermeiden.

Rückmeldung von Schülervertretern und Lehrern zu Erfahrungen und Folgerungen zum digitalen Lernen haben ergeben, dass in den in Ziffer 1 bis 4 genannten Feldern Nachholbedarf besteht:

Begründung im einzelnen:

Zu 1:
Schüler, die kein privates Gerät zum digitalen Lernen zur Verfügung haben, müssen ein Leihgerät bekommen. Dafür haben die Schulträger Fördermittel des Bundes und des Freistaates bekommen. Es gilt, ein Auseinanderdriften der Schülerschaft aus sozialen Gründen zu vermeiden. Deshalb muss ein besonderer Fokus auf die Oberschulen gelegt werden.

Zu 2:
Da Lehrer vielfach auch in der Schule Unterricht vorbereiten, ist es auch nach Einschätzung von Schülervertretern des Kreisschülerrates ganz wichtig, dass in Lehrerzimmern und Vorbereitungszimmern genügend Endgeräte verfügbar sind, was derzeit nicht der Fall ist. Da kann schnell und mit relativ wenig Aufwand Abhilfe geschaffen werden.

Zu 3:
Nach Auffassung von Schülervertretern des Kreisschülerrates werden die teuer beschafften Whiteboards/Smartboards nur ganz selten benutzt, und es sind nach deren Einschätzung keine Ansätze erkennbar, dass sich das ändern wird. Damit erscheinen diese Investitionen nutzlos und sollten reduziert werden. Eine Ausrüstung von Klassenräumen mit Beamern bzw. Monitore und Dokumentenkameras könnte nach Auffassung der Schülervertreter dagegen viel einfacher in den Unterricht integriert werden.

Zu 4:
Schließlich bedarf eine drastisch vergrößerte IT-Ausstattung von Schulen einer gut funktionierenden Wartung und eines schnellen Supports, damit ein reibungsloser Einsatz im Unterricht für Schüler und Lehrer gewährleistet ist. Es ist offensichtlich, dass dies nur mit einer erheblichen Aufstockung der Kapazitäten möglich ist. Hierzu hat der Bund eine finanzielle Unterstützung der Schulträger zugesagt, die es auch in Radebeul zu nutzen gilt.

Zu 5:
Eine nutzerorientierte, innovative Digitalisierung unserer Schulen setzt einen ganzheitlichen Ansatz voraus, der weit über die Verantwortlichkeit des Schulträgers für die Sachausstattung hinausgeht und insbesondere pädagogische Aspekte einbeziehen muss. Dieser ganzheitliche Ansatz kann dadurch befördert werden, dass ein unabhängiges Gremium, in dem alle wesentlichen Akteure vertreten sind, diesen Prozess begleitet und reflektiert. Ein solcher Beirat soll auch dazu beitragen, das gegenseitige Verständnis für die unterschiedlichen Interessenlagen und Bedürfnisse der Beteiligten zu fördern und nach sinnvollen Kompromissen zu suchen. Darüber hinaus kann der Austausch zwischen den einzelnen Schulen verbessert werden, denn letztlich stehen alle Schulen vor der gleichen Situation.